Endlich wieder Eishockey-Festspiele | Spengler Cup Davos

Endlich wieder Eishockey-Festspiele

News - Endlich wieder Eishockey-Festspiele

23.12.2022

Nach zwei der Coronapandemie geschuldeten Absagen findet in der Altjahreswoche endlich der 94. Spengler Cup in Davos statt. Für ein Eishockeyfest werden das Team Canada als Titelverteidiger, die Traditionsklubs Sparta Prag, IFK Helsinki, Turnierneuling Örebro HK, der HC Ambri-Piotta und der HC Davos sorgen.

Die Vorfreude von Fredi Pargätzi ist gross. „Wir haben ein Teilnehmerfeld mit grossartiger Qualität“, sagt der Sportchef des Spengler Cup. Er spricht von einer offenen Ausgangslage und erwartet ein ausgeglichenes Turnier. Es wird erstmals im neuen Stadion ausgetragen, das 900 Sitzplätze mehr und eine Gesamtkapazität von rund 6500 Zuschauerplätzen aufweist. Der Vorverkauf läuft vielversprechend. Und das populäre Traditionsturnier dürfte bezüglich Marketing bis zum Eröffnungsspiel am Nachmittag des 26. Dezember zwischen Ambri und Örebro ausverkauft sein.

Das Team Canada steigt am Stephanstag im Abendspiel gegen Sparta Prag ins Turnier ein. Die Kanadier sind Titelverteidiger und mit 16 Triumphen Rekordsieger. Das Gerippe ihres Kaders bilden jeweils bei Schweizer National-League-Klubs engagierte, erfahrene Profis. Die nominelle Besetzung melden die Kanadier erst kurz vor Turnierbeginn. Wegen ihres unbändigen Siegeswillen und totalen Einsatzes gehört das Team Canada zu den Publikumsmagneten. Captain Maxim Noreau kennt das spezielle Feeling. Der jetzige Verteidiger der Rapperswil-Jona Lakers hat den Spengler Cup schon sechs Mal bestritten und vier Mal gewonnen – mit Lust auf mehr. „Wenn Kanadier zusammenkommen und das Nationaltrikot mit dem Ahornblatt auf der Brust tragen, bedeutet das eine grosse Ehre. Jeder ist stolz und gibt Vollgas“, bemerkt Noreau. Höchst prominent besetzt ist auch in diesem Jahr der Staff des Team Canada. GM Shane Doan und sein Stellvertreter Scott Niedermayer waren als Aktive zwei Big Stars in der NHL.

Mit Sparta Prag kehrt ein ehemaliger Turniersieger (1962 und 1963) an den Spengler Cup zurück. Einen dritten Triumph verpassten die Tschechen 2004 durch eine 0:2-Finalniederlage gegen den HCD. Nur allzu gerne möchten die Tschechen den Siegerpokal in diesem Jahr nach Prag mitnehmen. „Wir wollen in Davos mit einem modernen Eishockey erfolgreich sein“, erklärt Spartas Sportmanager Jaroslav Hlinka. Prominentester Spieler ist Stürmer Vladimir Sobotka. Er spielte in der NHL, der KHL und im Herbst 2020 auch einen Monat für die Rapperswil-Jona Lakers. Nun freut er sich auf seine SpenglerCup-Premiere und meldet sogleich Ambitionen an: „Wir sind nicht leicht einzuschüchtern. Und wir glauben, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können. Wir sind stark.“

IFK Helsinki und der schwedische Turnierneuling Örebro HK werden mit den bekannten skandinavischen Qualitäten auftrumpfen: ausgezeichnete Spielorganisation, Disziplin und Tempo. Star bei IFK Helsinki ist Trainer Ville Peltonen. Der ehemalige Weltmeister hat seine Spuren als Meisterspieler von Lugano, Assistenztrainer beim SC Bern und Headcoach in Lausanne auch in der Schweiz hinterlassen. Peltonen charakterisiert seine Mannschaft als mutig und tempostark. Mit Stürmer Iiro Pakarinen hat IFK Helsinki einen amtierenden Olympiasieger in seinen Reihen. Und Otso Rantakari kennt das Davoser Eisstadion aus seiner kurzen Zeit beim HCD, als er im Herbst 2019 den verletzten Magnus Nygren ausgezeichnet vertrat. Bei Örebro steht der prominenteste Spieler auf dem Eis zuhinterst: Torhüter Jhonas Enroth. Vorne soll unter anderen Mathias Bromé für Tore sorgen. Er glänzte letzte Saison als Goalgetter beim HCD.

Für Begeisterung sorgten am letzten Spengler Cup bei seiner Premiere der HC Ambri-Piotta auf dem Eis und seine Fans auf den Zuschauerrängen. Erst in der Verlängerung des Halbfinals scheiterten die Tessiner am Vorstoss ins Endspiel. Auch diesmal wollen die Fans ihre Siegeshymne „La Montanara“ möglichst oft im Davoser Eispalast zelebrieren. Er bekomme noch immer Gänsehaut, wenn er an Ambris Spengler-Cup-Auftritte 2019 denke, sagt Trainer Luca Cereda. Und er verspricht: „Wir wollen erneut unsere Identität, unser bestes Gesicht und unser bestes Eishockey zeigen und allen Eishockeyfans gute Emotionen und Erinnerungen bieten.“

Das gilt auch für den HC Davos. Sein letzter Turniersieg liegt bereits elf Jahre zurück. Nun will er mit seinem spektakulären, tempofesten Angriffshockey wieder nach der Siegertrophäe greifen. Für Offensivpower soll auch die zusätzlich engagierte Sturmlinie mit den beiden SCL-Tigers-Ausländern Aleksi Saarela und Marc Michaelis sowie „Rappis“ Center Andrew Rowe sorgen.

Text: Spengler Cup - Onlineredaktion Foto: Keystone