Juvonens unverhoffter Langzeitaufenthalt in der Leventina | Spengler Cup Davos

Juvonens unverhoffter Langzeitaufenthalt in der Leventina

News - Juvonens unverhoffter Langzeitaufenthalt in der Leventina

16.12.2022

Im Februar bleibt Janne Juvonen weniger als eine halbe Stunde Bedenkzeit um zu entscheiden, ob er die Saison im HC Ambrì-Piotta beenden will. Sein Ja-Wort hat der finnische Torhüter seither nicht bereut – er ist in die Leventina gekommen, um zu bleiben.

Europa befindet sich in Aufruhr im Februar 2022: Russland ist gerade in die Ukraine eingefallen, ungläubig verfolgen die Menschen die Geschehnisse. In Helsinki fällt der Entscheid, dass Jokerit die KHL-Saison nicht zu Ende spielen wird. Es ist ein Protest gegen die Invasion. Mit dem Entscheid war die Saison von Janne Juvonen fertig. Eigentlich. Doch drei Tage nach dem Rückzug Jokerits ereilt ihn ein Anruf seines aufgeregten Agenten: Ambrì-Piotta habe Interesse. Er müsse sich in weniger als einer halben Stunde entscheiden. Juvonen denkt sich: Warum eigentlich nicht? Das Saisonende hinauszögern, sich präsentieren, eine neue Liga kennenlernen – eine fünfte nach der KHL, der finnischen Liiga, der SHL und der österreichischen Ebel. Er stellt sich auf sieben Spiele ein, ein Intermezzo. Doch nicht zuletzt dank ihm gelingt ein mitreissender Endspurt, der Ambrì auf Kosten des SC Bern sensationell doch noch in die Pre-Playoffs hievt. 
Dort fordern Juvonen und seine Kollegen dem grossen Favoriten Lausanne HC alles ab, Ambrì muss sich erst im dritten Spiel geschlagen geben. Es war bemerkenswert, wie schnell Juvonen brillierte: Er hatte vor dem Transfer drei Monate nicht gespielt. Erst warf ihn eine Covid-Infektion aus der Bahn, dann folgt die Olympia-Pause, die der 28-Jährige als vierter Goalie Finnlands in Peking verbringt.
Der Lohn für Juvonens Vielzahl an Paraden in Ambrì ist eine prompte Vertragsverlängerung bis 2023. Und so etwas wie Stabilität, nachdem der Siebtrundendraft der Nashville Predators von 2013 (Nr. 207) zuletzt oft den Klub wechselte. Juvonen sagt: «Der Wechsel nach Ambrì ist das Beste, was mir passieren konnte.»
Nach seinem grandiosen Einstand ist Juvonen auch in dieser Saison ein Rückhalt für Ambrì, seine Fangquote liegt bei über 92 Prozent. Er wird auch am Spengler Cup ein schwieriges Hindernis für die Gegnerschaft darstellen.

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Text: Nicola Berger/SLAPSHOT      Foto: IMAGO/Andreas Haas