Wir hoffen, auch an Silvester zu spielen
28.11.2025, 10:00

Mit Sparta Prag nimmt in diesem Jahr einer der bekanntesten, traditionsreichsten und derzeit stärksten Vereine Europas am Spengler Cup teil. In der Gruppe mit Fribourg und Helsinki zählen die Tschechen zu den Favoriten auf die direkte Qualifikation für das Halbfinale. Besonderes Gewicht erhält dabei bereits das Auftaktspiel gegen Titelverteidiger Fribourg.
Sparta Prag verfolgt höchste sportliche Ambitionen. In der Saison 2024/25 sicherte sich die Mannschaft in der tschechischen Extraliga den Qualifikationssieg und zog nach dem Viertfinalerfolg über Třinec ins Halbfinale ein, wo sie dem späteren Meister Kometa Brno nur knapp unterlag. Der Hunger nach dem nächsten Titel ist dadurch keineswegs kleiner geworden. Nach einem durchwachsenen Saisonstart trennte sich der Klub bereits im Herbst von der Trainercrew um Pavel Gross.
Seit dem 8. Oktober dieses Jahres steht Jaroslav Nedvěd an der Bande. Nedvěd ist in Prag kein Unbekannter: Nach seiner Spielerkarriere, während der er auch mehrere Saisons für Sparta absolvierte und in den Jahren 1999 bis 2001 zudem drei Mal am Spengler Cup teilnahm, arbeitete er ab 2012 viele Jahre im Prager Nachwuchs und war zwischen 2017 und 2020 auch Assistenztrainer der ersten Mannschaft.
Das Prager Kader widerspiegelt die hohen Ansprüche des Clubs. Neben dem in der Schweiz bestens bekannten Keeper Jakub Kovář stehen Verteidiger wie Mark Pysyk, Michal Řepík oder Mikael Seppälä im Aufgebot. Auch in der Offensive verfügt Sparta über herausragende Namen wie Filip Chlapík, Roman Horák oder Michael Špaček.
Rund einen Monat vor dem Eröffnungsspiel des 97. Spengler Cup Davos nimmt Spartas Sports-Director Tomáš Divíšek Stellung zu den Erwartungen seines Teams, den aktuellen Formstand der Spieler und den besonderen Herausforderungen, die ein traditionsreiches Turnier wie der Spengler Cup mit sich bringt.
Sparta hatte einen soliden Start in die Saison, ihr seid in der CHL-Gruppenphase stark aufgetreten, und auch in der heimischen Liga habt ihr den Anschluss an die Spitzengruppe nie verloren. Trotzdem hat der Klub bereits nach wenigen Wochen einen Trainerwechsel vorgenommen. Waren die sportlichen Erwartungen höher als es die damaligen Resultate vermuten liessen?
Unser Spiel war nicht auf dem Niveau, das wir uns vom Saisonstart weg vorgestellt hatten. Obwohl die Trainer ihr Bestes gaben, um die Mannschaft auf jedes Spiel vorzubereiten, entsprachen die Leistungen und die gesamte Entwicklung weder den Erwartungen des Trainerteams noch des Managements. Man möchte den Trainer nie wechseln, aber leider sind wir zu dem Schluss gekommen, dass nur ein Wechsel uns weiterhelfen würde.
Unter dem neuen Headcoach Jaroslav Nedvěd hat sich das Team in der Meisterschaft weiter verbessert und befindet nun in der Extraliiga in der Spitzengruppe, führte die Tabelle zurzeit gar an (Stand Ende November). Ist Sparta aus deiner Sicht derzeit auf Kurs, die Saisonziele zu erreichen?
Seit dem Trainerwechsel haben wir uns ergebnismässig verbessert. Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir sein wollen, aber der Einfluss des neuen Trainerstabs beginnt sich zu zeigen. Am Ende sind es jedoch die Spieler auf dem Eis, die über die Resultate entscheiden.
Der Spengler Cup liegt noch einige Wochen vor uns. Spielt das Turnier in deiner sportlichen Planung bereits eine konkrete Rolle?
Unser Spielplan ist extrem dicht, wir bestreiten seit Saisonbeginn drei Spiele pro Woche. Wir werden uns erst nach unserem letzten Ligaspiel vollständig auf den Spengler Cup konzentrieren. Wir müssen für jede Partie mental zu 100 % bereit sein und nicht zu weit vorausblicken.
Sparta verfügt über viel Spengler Cup-Erfahrung. Ihr tretet nun bereits zum elften Mal in Davos an, allein sechs Mal seit 2000. Zuletzt habt ihr das Finale 2022 erst im Penaltyschiessen verloren. Kann diese langjährige Erfahrung ein Vorteil sein, da ihr zu den erfahrensten Teams im Teilnehmerfeld zählt?
Wir sind stolz darauf, an diesem wunderschönen Turnier eine solche Geschichte zu haben. Wir haben es immer genossen, sowohl auf dem Eis als auch daneben. Wir freuen uns sehr darauf und hoffen, bis zum letzten Tag spielen zu können. Aber jedes Jahr ist anders und die Teams verändern sich, daher glaube ich nicht, dass wir aus vergangenen Austragungen einen wirklichen Vorteil ziehen werden.
Wie sieht eure unmittelbare Vorbereitung auf den Spengler Cup aus? Wann reist das Team nach Davos – und wie verbringt die Mannschaft die Weihnachtszeit?
Wir werden direkt nach dem Heiligabend, am 25.12., nach Davos fliegen, damit die Spieler die Feiertage zu Hause bei ihren Familien verbringen können. Wir werden sicherlich einige Teamaktivitäten vorbereiten, aber gleichzeitig wollen wir den Spielern genügend freie Zeit geben, um sie mit ihren Liebsten zu verbringen.
Text: Spengler Cup-Onlineredaktion Foto: Keystone






