Lajunen, der Titel-Hamsterer | Spengler Cup Davos

Lajunen, der Titel-Hamsterer

News - Lajunen, der Titel-Hamsterer

20.12.2022

Der ehemalige Lugano-Stürmer Jani Lajunen weiss, wie man Titel gewinnt. Am Spengler Cup will der finnische Center den nächsten Streich folgen lassen.

Jani Lajunen ist der Typ Spieler, der als «Trainerliebling» apostrophiert werden kann: Ein mannschaftsdienlicher Musterprofi, der keinen Betreuungsaufwand erfordert, über ein ausgeprägtes defensives Gewissen verfügt und all die kleinen Dinge richtig macht. Es ist kein Zufall, dass der 32 Jahre alte Zwei-Weg-Center über einen vollen Trophäenschrank verfügt. Er war 2011 Weltmeister, 2015 mit Växjo schwedischer Meister und 2017 mit Tappara Tampere finnischer Champion. Um ein Haar hätte Lajunen sich auch Schweizer Meister nennen dürfen: In vier Jahren mit dem HC Lugano zwischen 2017 und 2021 fehlte wenig. 2018 scheiterte Lugano erst zu Hause im entscheidenden siebten Spiel an den ZSC Lions. Unter dem Coach Greg Ireland war Lajunen einer der Führungsspieler, am Bully war er kaum zu düpieren.

2021 zog Lajunen weiter, nach Örebro, wo er wie bereits in Lugano verlässlich durchschnittlich rund einen halben Skorerpunkt pro Spiel produziert. Seine Aufgabe ist es, den offensiven Spektakelmachern wie Mathias Bromé (ex-HCD) den Rücken freizuhalten. Auch am Spengler Cup werden Lajunens Allrounder-Qualitäten gefragt sein, gerade dann, wenn es darum geht, einen Vorsprung mit umsichtiger Spielweise über die Zeit zu bringen. Lajunen war 2008 ein Siebtrundendraft der Nashville Predators, im Draftjahr von Roman Josi. Doch nach 137 Einsätzen in der Farmteamliga AHL kehrte er nach Europa zurück.

Auch Lajunens zwei Jahre älterer Bruder Ville ist noch immer aktiv: Der Weltenbummler verteidigt für die Schwenninger Wild Wings und ist einer der produktivsten Verteidiger der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Ville bestritt den Spengler Cup 2014 und 2015 mit Jokerit Helsinki, er hat seinem Bruder die Teilnahme am Davoser Traditionsturnier noch voraus. Ob Jani bei seinem Debüt gleich das bereits üppige eigene Palmares weiter anzureichern vermag?

Text: Nicola Berger/SLAPSHOT Foto: IMAGO/Peter Holgersson