Im vierten Anlauf zu Spengler Cup-Ruhm? | Spengler Cup Davos

Im vierten Anlauf zu Spengler Cup-Ruhm?

News - Im vierten Anlauf zu Spengler Cup-Ruhm?

28.09.2022

Der siebenfache finnische Meister IFK Helsinki kehrt nach 18 Jahren an den Spengler Cup zurück. Und will dabei besser abschneiden als bei den ersten drei Teilnahmen. Gelingt es dem Trainer Ville Peltonen, mit diesem Team zur Überraschungsmannschaft des Turniers zu werden?

Drei Mal ist IFK Helsinki am Spengler Cup angetreten. Noch liest sich die Bilanz nicht allzu freundlich: In zwölf Spielen gelangen lediglich zwei Siege. Auch 2022 wird das finnische Traditionsteam ein Aussenseiter sein, aber schon der Turniersieg von KalPa Kuopio von 2018 hat gezeigt, über wie viel Qualität die Spitzenteams aus Finnland verfügen. Und der Coach Ville Peltonen, der frühere Weltklassestürmer und Schweizer Meister mit Lugano, hat schon in Lausanne eindrücklich dokumentiert, wie schwierig es ist, gegen ein von ihm angeleitetes Team Tore zu erzielen. 
IFK, welches eine feurige Rivalität mit dem nach dem Rückzug aus der KHL in der Saison 2022/23 nicht aktiven Stadtrivalen Jokerit pflegt, verfügt über aufregende junge Spieler. Die Verteidiger Kasper Kotkansalo (23, Detroit Red Wings), Otto Salin (18, Los Angeles Kings) sowie die Angreifer Roni Hirvonen (20, Toronto Maple Leafs) und Aleksanteri Kaskimäki (18, St. Louis Blues) sind allesamt NHL-Drafts. Die in der Schweiz bekanntesten Akteure sind der Angreifer Julius Nättinen, der 2020/21 für Ambrì-Piotta spielte und sich nun mit seinem Ex-Team messen wird. Und der Sommerzugang Otso Rantakari, der spielstarke Offensiv-Verteidiger mit Spektakelgarantie, der 2019/20 den HC Davos bereicherte und in 29 Spielen 21 Punkte buchte und mit elf Treffern der torgefährlichste Defensivspieler der Liga war. Rantakari absolvierte den Spengler Cup damals mit dem HCD, er sagt: «Der Spengler Cup ist das coolste Turnier, welches ich je gespielt habe. Ich freue mich, dass auch meine Teamkollegen die Chance erhalten, diese Erfahrung zu machen, es gibt nichts Vergleichbares.» Rantakari spielte in der Saison 2021/22 zunächst für Tappara Tampere und wechselte dann zu Gottéron. Jetzt ist er nach elf Jahren zurück bei seinem Ausbildungsklub.

IFK spielt in der Helsinki Ice Hall, die 2022 WM-Arena war. Der Klub wurde schon 1897 gegründet und hat eine lange Tradition. Prägend war das Gastspiel des kanadischen NHL-Haudegens Carl Brewer von 1968. Brewer, mehrfacher Stanley-Cup-Champion und NHL-Strafenkönig, führte den Klub eine Saison lang als Spielertrainer und liess das Team so ruppig auftreten, dass das für lange Zeit zum IFK-Markenzeichen wurde. Die nordamerikanische Ausrichtung ist heute weniger präsent als früher, im Kader findet sich derzeit kein Spieler aus Übersee mehr. Die Ausnahme im IFK-Kosmos stellt Cory Murphy dar. Der ehemals bei den ZSC Lions und Fribourg beschäftigte Verteidiger wirkt heute als Assistent von Ville Peltonen.

Text: SLAPSHOT/Nicola Berger Foto: IFK Helsinki