Final-Krimi - Ambri holt den Pokal in die Leventina | Spengler Cup Davos

Final-Krimi - Ambri holt den Pokal in die Leventina

News - Final-Krimi - Ambri holt den Pokal in die Leventina

31.12.2022

Der HC Ambri Piotta hat am Silvestermittag mit einem 3:2-Sieg nach Penaltyschiessen gegen Sparta Prag in einem hochklassigen Spiel erstmals den Spengler Cup gewonnen. Den entscheidenden Penalty verwertete Inti Pestoni, der in Ambri neben der Kunsteisbahn aufwuchs.

Der Final wurde nach einem beidseits vorsichtigen Beginn mit der ersten Strafe richtig lanciert. Ambri nutzte das Powerplay durch Alex Formeton zum Führungstreffer (6.). Die Vorarbeit leisteten Michael Spacek und Filip Chlapik. Spengler Cup-Topskorer Spacek liess sich bereits seinen fünften Assistpunkt notieren. Sparta Prag reagierte auf den Rückstand prompt. Nur 50 Sekunden später sorgte David Tomasek nach einem Einzelvorstoss mit einem ansatzlosen, platzierten Handgelenkschuss für den Ausgleich. Danach hatten beidseits die Defensivabteilungen das Geschehen im Startdrittel weitgehend unter Kontrolle. Nur gerade 6:5 für Ambri lautete das Torschussverhältnis nach 20 Minuten.

In der Anfangsphase des Mitteldrittels dominierten die Tschechen. Die Schweizer konterten aber eiskalt und erfolgreich. Tim Heed lancierte in der ersten Boxplay-Phase Formenton. Und der 23-jährige Kanadier, den Ambri erst am 14. Dezember verpflichtet hatte, offenbarte seine Sonderklasse. Er zögerte bei seinem Solovorstoss mit dem Abschluss so lange, bis Sparta-Goalie Jakub Kovar nicht mehr eingreifen konnte (24.). Mit der erneuten Führung der Tessiner wurde die Partie zur Freude der 6267 Zuschauer im ausverkauften Eispalast spektakulär lanciert. Die Prager forcierten fortan die Offensive, Ambri blieb mit Konterangriffen brandgefährlich.

Das dritte Drittel entwickelte sich zusehends zu Einbahn-Eishockey in Richtung Ambri-Tor. In der 54. Minute wurden die Tschechen für ihre intensiven Angriffsbemühungen belohnt. Roman Horak verwertete einen Pass von Erik Thorell zum 2:2. In der regulären Spielzeit verpassten danach Ambris Verteidiger Jesse Virtanen gleich zwei Mal und auf der Gegenseite Michal Kempny die Entscheidung. Weil in der Verlängerung Formenton und Spacek solo an Kovar scheiterten, kam es zum finalen Penaltyschiessen. Da trafen zunächst Dario Bürgler für die Schweizer und Thorell für die Tschechen, ehe Inti Pestoni mit dem insgesamt zehnten Penalty Ambri den Triumph sicherte. Für die Tessiner ist dieser Spengler Cup-Sieg der prestigeträchtigste Erfolg in der Klubgeschichte. 1999 und 2000 hatte Ambri-Piotta den Continental Cup gewonnen, dazwischen auch den Super Cup gegen Metallurg Magnitogorsk.

OK-Chef Marc Gianola sprach in seiner Turnierbilanz vom „besten Spengler Cup aller Zeiten.“ Das sportliche Niveau war insgesamt sehr gut. Acht von elf Partien wurden im rundum erneuerten Eisstadion vor ausverkauften Rängen gespielt. Die Stadionauslastung betrug 97 Prozent. 

Text: Spengler Cup - Onlineredaktion Foto: Keystone