Der Turniersieg als Symbol für den wiedererstarkten HCD? | Spengler Cup Davos

Der Turniersieg als Symbol für den wiedererstarkten HCD?

News - Der Turniersieg als Symbol für den wiedererstarkten HCD?

11.11.2022

Nach dem Ende der Ära des Trainergurus Arno Del Curto durchlebte der HC Davos Turbulenzen. Inzwischen hat der Schweizer Rekordmeister längst wieder auf die Beine gefunden und ist wiedererstarkt. Zinst der Aufwärtstrend 2022 im ersten Spengler Cup-Triumph seit elf Jahren?

Eine kleine Zeitreise: Wir schreiben das Jahr 2011. 3:2 siegt der HC Davos unter dem Kult-Trainer Arno Del Curto im Spengler Cup-Final gegen Dinamo Riga, im Kader stehen Legenden wie Reto von Arx, Leonardo Genoni oder Sandro Rizzi. Den Siegtreffer erzielt der tschechische Stürmer Pavel Brendl, ein Verstärkungsspieler der Rapperswil-Jona Lakers. Elf Jahre ist das her, es ist an der Zeit, dass sich neue HCD-Helden in der Spengler Cup-Geschichte verewigen – vom Siegerteam ist kein einziger Akteur mehr übrig; mit dem Verteidiger Lukas Stoop und dem Stürmer Dino Wieser (Rücktritt) verabschiedeten sich im Sommer die letzten beiden Titanen von damals.
Seit dem Triumph von damals hat den HCD am Heimturnier etwas die Fortune verlassen. Auch die letzte Finalqualifikation liegt bereits zehn Jahre zurück. Entsprechend hat der Gastgeber ein paar Rechnungen offen – schon nur von der nach zwei pandemiebedingten Absagen in Folge bis dato letzten Austragung von 2019: Damals pokerten die Davoser hoch, schonten gegen das Team Canada etliche Stammspieler für den Viertelfinal gegen Turku. Und verloren diesen trotzdem.
Die Chancen, dass es dieses Mal vorteilhafter läuft, stehen ausgezeichnet. Nach dem Abgang des charismatischen Erfolgstrainers Del Curto vom November 2018 musste sich der Club erst neu sortieren. Inzwischen sind die Renovationsarbeiten weitestgehend abgeschlossen, der HCD hat den Anschluss an die Spitze der National League wiederhergestellt und auf dem Transfermarkt zuletzt einige wichtige Erfolge feiern können: 2021 gelang die Verpflichtung des Nationalverteidigers Dominik Egli, nun hat der Sportchef Jan Alston den Ambrìi-Captain und Abwehrchef Michael Fora zum Wechsel überzeugen können. Der Abgang des Topskorers Mathias Bromé zum Spengler Cup-Kontrahenten Örebro schmerzt zwar, aber der HCD hat mit Bromés Landsmann Leon Bristedt hochkarätigen Ersatz gefunden. Die Verpflichtung des langjährigen NHL-Verteidigers Klas Dahlbeck (zuletzt ZSKA Moskau) wertet das Kollektiv weiter auf.
Ein starker Auftritt am Spengler Cup würde den Aufwärtstrend dieses Clubs bestätigen. Und er wäre auch auf anderer Ebene von Bedeutung: Mit vier Triumphen in den letzten fünf Austragungen ist das Team Canada mit 16 Titeln inzwischen alleiniger Rekordsieger. Der HCD befindet sich mit 15 Siegen weiterhin in Lauerstellung, braucht aber einen Erfolg, wenn der Seriensieger Kanada nicht enteilen soll. An Anreizen für eine Renaissance des Gastgebers fehlt es jedenfalls nicht.

Text: SLAPSHOT/Nicola Berger   Foto: Keystone