Davoser Rumpfteam unterliegt Trinec
News - Davoser Rumpfteam unterliegt Trinec
27.12.2019
Der HC Davos hat am Freitagabend sein erstes Spiel am 93. Spengler Cup gegen Tschechiens Meister Ocelari Trinec mit 1:4 verloren. Bis zur 58. Minute stand es 1:1. Die beiden letzten Gegentore kassierten die Bündner ins leere Tor. Will Davos doch noch Gruppensieger werden, braucht es am Samstagabend einen hohen Sieg gegen das Team Canada.
Die Ausfälle diverser verletzter, angeschlagener und kranker Spieler sowie die Tatsache, dass mit Blick auf den weiteren Turnier- und Saisonverlauf die Stammspieler Félicien Du Bois, Benjamin Baumgartner und Enzo Corvi schonungshalber pausierten, führte beim HC Davos zu einer sonderbaren Aufstellung im Angriff. Trainer Christian Wohlwend setzte gegen Trinec nur zehn Stürmer ein. In der vierten Linie bildete Verteidiger Lorenz Kienzle gemeinsam mit Yannick Frehner die Flügelzange. Und als Mittelstürmer spielten alternierend die Center der ersten drei Sturmreihen.
Trinec verzeichnete den besseren Start in die Partie. Die beste Chance zum Führungstreffer vergab jedoch HCD-Captain Andres Ambühl, als er allein vor Jakub Stepanek am tschechischen Torhüter scheiterte (11.). Zu Begeisterung der 6300 Zuschauer wies die Partie einen auffallend guten Spielfluss mit wenig Unterbrüchen und ein hohes Tempo auf. Angriff und Gegenstoss folgten sich Schlag auf Schlag. Einen solchen Zweier-Konter nutzte Trinec nach einem Puckverlust von HCD-Verteidiger Otso Rantakari zum Führungstreffer. Ondrej Kovarcik verwertete den Abpraller, nachdem Joren van Pottelberghe den Abschlussversuch von Rostislav Martynek noch pariert hatte (15.).
Dem Rückstand rannten die Davoser auch im zweiten Drittel vergeblich nach. Die besten Möglichkeiten zum Ausgleich verpassten Tino Kessler in Unterzahl (26.), Aaron Palushaj bei einem Konter (29.) und Yannick Frehner (38.). Gegen die ausgezeichnet organisierte Defensive von Trinec taten sich die Platzherren schwer, gute Abschlusspositionen herauszuspielen. Zudem mangelte es an der Präzision. So musste Stepanek in den ersten 40 Spielminuten nur elf Schüsse parieren. Wesentlich mehr zu tun hatte sein Gegenüber van Pottelberghe, wurde er doch in der selben Zeit 19 Mal geprüft.
Im dritten Drittel dauerte es dann aber nur noch 25 Sekunden, ehe Stepanek bezwungen wurde. Der finnische Weltmeister Harri Pesonen, der als Leihgabe der SCL Tigers während des Spengler Cups spielt, stocherte den Puck im Powerplay über die Torlinie. Bereits im nächsten Angriff der Tschechen verhinderte van Pottelberghe den erneuten Rückstand der Platzherren mit einer Glanzparade gegen Martin Adamsky. Der HCD-Goalie rückte immer mehr in den Mittelpunkt, weil Trinec zielstrebig die Entscheidung suchte. Keine Abwehrchance hatte van Pottelberghe 161 Sekunden vor Spielende, als Martynek mittels Direktabnahme direkt einschoss. Der HCD strebte danach mit sechs Feldspielern noch den Ausgleich an, stattdessen trafen jedoch Jiri Polansky und Ondrej Kovarcik noch für die Tschechen ins leere Davoser Tor.
Davos – Ocelari Trinec 1:4 (0:1, 0:0, 1:3)
Eisstadion Davos. – 6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR Lemelin/Stricker (USA/SUI),
Kovacs/Schischlo (SUI/RUS).
Tore: 15. Ondrej Kovarcik (Martinek, Zahradnicek) 0:1. 41. (40:35) Pesonen (Kessler,
Rantakari/Ausschluss Stransky) 1:1. 58. Martynek (Doudera, Kovarcik) 1:2. 59. Polansky (Chmielewski, Doudera) 1:3. 60. (59:59) Ondrej Kovarcik 1:4 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 4mal 2 Minuten gegen Trinec.
Davos: Van Pottelberghe; Nygren, Jung; Rantakari, Guerra; Stoop, Heinen; Barandun; Tedenby, Marc Aeschlimann, Pesonen; Wellman, Bader, Kristo; Kessler, Ambühl, Palushaj; Frehner, Kienzle.
Trinec: Stepanek; Gernat, Doudera; Musil, Galvins; Zahradnicek, Adamek; Hrachovsky; Dravecky Stransky, Marcinko; Michal Kovarcik, Martynek, Ondrej Kovarcik; Hrna, Szturc, Novotny; Adamsky, Polansky, Chmielewski; Kofron.
Bemerkungen: Davos ohne Paschoud, Lindgren, Dino und Marc Wieser sowie Hischier (alle verletzt), Herzog und Meyer (beide krank), Du Bois, Baumgartner und Corvi (geschont). – Pfosten: 60. Stransky. – Davos von 57:50 bis 58:34 sowie ab 58:51 ohne Torhüter.
Text: Spengler Cup-Online Foto: Keystone