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Auf den Spuren des Vaters

6.12.2023, 12:00

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Der kanadische Stürmer Daniel Audette versuchte, in die Fussstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Bis in die NHL hat er es nicht gebracht. Aber dafür zur grossen Attraktion im europäischen Eishockey, den Spengler Cup.

Ein bisschen, sagt Daniel Audette, würden ihn Pruntrut und der Jura an die Heimat erinnern, an Québec. «Ich bin nördlich von Montréal aufgewachsen. Die Natur dort ist jenem des Juras sehr ähnlich», sagt Audette, der seit dieser Saison für den HC Ajoie stürmt. 
Audette, 27, ist der Sohn von Donald Audette, einer NHL-Legende, die in der besten Liga der Welt bis zu ihrem Rücktritt von 2004 mehr als 800 Spiele bestritt und ans All-Star-Game berufen worden ist. Audette junior sog die Erlebniswelt des Eishockeys auf, er bewegte sich schon als Knirps in NHL-Arenen und Garderoben. Lange schien sein Traum, dem Vater nachzueifern, zum Greifen nahe: 2014 wurde er in der fünften Runde gedraftet. Ausgerechnet von den Montréal Canadiens. Jenem Team, welches er fast religiös verehrte. Und für das schon sein Vater gespielt hatte. Dieser arbeitet bis heute in Québec als Scout für die Canadiens, beim Draft des Sprösslings sei er allerdings in Ausstand getreten, verrät Daniel Audette. «Wir sind gemeinsam zum Draft nach Philadelphia gefahren. Das war eine richtig grosse Sache, dass Montréal mir das Vertrauen geschenkt hat. Aber klar: Mit dieser Konstellation gab es auch Druck.»
Bis in die NHL schaffte Audette es nicht, aber immerhin bestritt er mit den Canadiens einige Vorbereitungsspiele und darf von sich sagen, in der legendären Eishockey-Kathedrale Centre Bell gespielt zu haben. Die Trikots hat er sich zu Hause aufbewahrt. 

2020 wagte er den Sprung nach Europa – und das nicht zuletzt dank dem Spengler Cup. Er sagt: «Der Spengler Cup war mein erster Berührungspunkt mit dem europäischen Eishockey. Du kriegst sonst nicht viel mit, wenn du in Nordamerika spielst. Aber die Erinnerungen an das hohe Niveau des Turniers sind bei mir haften geblieben.» 
Bei Lukko Rauma spielte er an der Seite der heutigen SCL-Tigers-Profis Vili Saarjärvi und Aleksi Saarela die beste Saison seiner Karriere: Mit 50 Punkten aus 60 Spielen wurde er Topskorer – und Lukko überraschend Meister. Es folgten Intermezzi in der KHL (Witjas Podolsk), Schweden (Örebro HK) und Lausanne HC, ehe Audette im HC Ajoie landete. Er sagt: «Ich bin dankbar dafür, dass ich so viele neue Länder und Kulturen entdecken darf. Jede Liga hat ihre Eigenheiten und Stärken. In der Schweiz ist es bestimmt das Tempo.»

Am Spengler Cup will Audette den Gegnern ebenfalls um die Ohren sausen. Es ist sein zweiter Einsatz für das Heimatland im Erwachsenenhockey, nachdem er 2021 für den Channel One Cup nominiert wurde. Das Turnier ist für ihn auch eine Gelegenheit, um Eigenwerbung zu produzieren: Sein Vertrag bei Ajoie endet zum Saisonende.

Tickets für die Gruppenspiele des Team Canada, sowie für die meisten anderen Partien am diesjährigen Spengler Cup sind weiterhin online erhältlich.

Text: SLAPSHOT – Das Hockey-Magazin der Schweiz    Foto: KEYSTONE/Ennio Leanza

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