Der 93. Spengler Cup hat am Donnerstagnachmittag mit einer Sensation begonnen. Turnierneuling Ambri-Piotta besiegte Salavat Yulaev Ufa mit 4:1. Robert Sabolic, Matt D‘Agostini und Marco Müller schossen die Tessiner bereits in den ersten 24 Minuten mit 3:0 in Führung.

Welch ein Auftakt zum 93. Spengler Cup! Turnierneuling Ambri-Piotta und Salavat Yulaev Ufa lieferten sich ein Offensivspektakel ganz dem Geschmack der 6300 Zuschauer im ausverkauften Eisstadion. Ein erstes Mal schwappte die Stimmung bereits nach 148 Spielsekunden über, als Robert Sabolic die Tessiner in Führung schoss. Weil die Schweizer vor den Russen überhaupt keinen falschen Respekt zeigten, entwickelte sich eine animierte Partie mit beidseits zahlreichen Torchancen. Ausgerechnet als Salavat dem Ausgleich nahe stand, konterte Ambri gar in Unterzahl mutig. Dabei lenkte Matt D‘Agostini einen Weitschuss von Michael Fora unhaltbar zum 2:0 ab (16.).

Ambri gefiel nicht nur mit seinem totalen Engagement, sondern auch mit seinem spielerischen Auftritt. Bezeichnend dafür war das zwingend herauskombinierte 3:0 von Marco Müller im Powerplay (24.). Die Russen benötigten einige Minuten, bis sie sich vom Schock des Drei-Tore-Rückstands erholten. Erst gegen Ende des Mitteldrittels kamen sie offensiv wieder besser in Fahrt. Das nutzte Jewgeni Lisowez kurz vor der zweiten Pause auf Zuspiel von Linus Omark zum ersten Treffer für Salavat.

Zu Beginn des Schlussdrittels verpasste Ambri die Vorentscheidung, als ein Tor von Wojtek Wolski wegen vorangegangener Torhüterbehinderung nicht anerkannt wurde. In der Folge strebten die Russen vehement den Anschlusstreffer an. Die Defensive der Tessiner stand jedoch kompakt, so dass der Gegner kaum eine Lücke in aussichtsreicher Abschlussposition fand. Als dies ausnahmsweise doch der Fall war, rettete der Pfosten für den starken Ambri-Goalie Daniel Manzato. Bereits 140 Sekunden vor Spielende ersetzten die Russen ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler, als Ambris Mattia Hinterkircher die Strafbank drückte. Die Tessiner Fest hielt jedoch Ufas Schlussangriff stand. Und 18 Sekunden vor Spielende sorgte Müller mit seinem zweiten persönlichen Treffer für den 4:1-Schlussstand. So hatten die vielen Ambri-Fans bereits bei der Spengler-Cup-Premiere Gelegenheit, „La Montanara“, ihre Siegeshymne anzustimmen.

Ambri-Piotta – Salavat Yulaev Ufa 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)

Eisstadion Davos. – 6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR Romasko/Stricker (RUS/SUI), Kaderli/Schischlo(RUS).

Tore: 3. Sabolic (Zwerger, Fischer) 1:0. 16. D'Agostini (Fora, Egli/Ausschluss Zwerger!) 2:0. 24. Müller (Zwerger, Miranda/Ausschluss Kuzmin) 3:0. 39. Lisowez(Omark, Burmistrow) 3:1. 60. (59:42) Müller

Strafen: 3 mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta,  5 mal 2 Minuten gegen Ufa.

Ambri-Piotta: Manzato; Fora, Dotti; Fischer, Plastino; Ngoy, Pinana; Fohrler; Trisconi, Goi, Hinterkircher; Flynn, D'Agostini, Wolski; Zwerger, Müller, Miranda; Sabolic, Douay, Egli.

Ufa:Karejew; Sergejew, Koledow; Zuligin, Lisowez; Muchamadullin, Petrischew; Garejew; Amirow, Burmistrow, Omark; Baschkirow, Kartajew, Schoschnikow; Baranow, Pimenow,Majorow; Lukin, Pustezerow, Kuzmin; Tschewtschenko.

Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Bianchi, Conz, Dal Pian, Hofer, Kneubühler, Kostner, Novotny und Rohrbach (alle verletzt). – Pfosten: 53. Schoschnikow. – Timeout Ufa (58.). – Ufa von 57:40 bis 59:42 ohne Torhüter.

Text: Spengler Cup-Online  Foto: Keystone