Davos ringt Team Canada nieder | Spengler Cup Davos

Davos ringt Team Canada nieder

Article - Davos ringt Team Canada nieder

27.12.2022

Der HC Davos am 94. Spengler Cup bei seinem ersten Turniereinsatz am Dienstagabend das Team Canada mit 2:1 besiegt. Nach 115 Spielsekunden führte er dank Treffern von Andrew Rowe und Leon Bristedt bereits 2:0. Zum Matchwinner avancierte danach HCD-Goalie Sandro Aeschlimann mit mehreren Big Saves.

Wie sehr das Team Canada nach seiner überraschenden 2:3-Niederlage gegen Sparta Prag auf Wiedergutmachung aus war und wie die Kanadier ihre letzte Chance auf den Gruppensieg unbedingt doch noch wahrnehmen wollten, offenbarten sie bei der Goalie-Wahl. Ihr Tor hütete gegen den HC Davos der kanadisch-schweizerische Doppelbürger Connor Hughes von Fribourg-Gottéron. Erst vor zehn Tagen hatte er sein Debüt in der Schweizer Nationalmannschaft gegen Tschechien gegeben. An den Spengler Cup war Hughes vermeintlich nur als Ersatz nachgereist, weil die Torhüterausrüstung von Michael DiPietro wegen annullierter Flüge aufgrund der Winterstürme bis jetzt noch nicht in der Schweiz eintraf.

Die Partie begann für Hughes allerdings denkbar schlecht. Noch ehe er den ersten Puck hielt, lag sein Team bereits mit 0:2 zurück. Nach 51 Spielsekunden verwertete „Rappis“ Leihgabe Andrew Rowe ein ideales Zuspiel von Enzo Corvi zum 1:0. Und 84 Sekunden später doppelte Leon Bristedt nach Vorarbeit von Dennis Rasmussen nach. Die Kanadier benötigten einige Zeit, um sich von diesem Fehlstart zu erholen. Wirklich ernsthaft stellten sie HCD-Torhüter Sandro Aeschlimann erst kurz vor der ersten Pause in ihrem ersten Powerplay auf die Probe. Sonst hatten die Platzherren das Spielgeschehen im ersten Drittel im Griff.

Auch im Mittelabschnitt gelang es den Davosern lange, den Gegner mit Tempo und einem aggressiven Forechecking an einer geordneten Angriffsauslösung zu hindern. Bei Spielhälfte verpassten die Platzherren während einer Druckperiode gar den dritten Treffer. Dann aber fanden die Gäste immer besser ins Spiel. HCD-Goalie Aeschlimann rückte in den Mittelpunkt. 164 Sekunden vor der zweiten Pause konnte er den Anschlusstreffer aber nicht mehr verhindern, als ihm die Sicht verdeckt war. Brett Connolly traf mit einem Weitschuss haargenau.

Im Schlussdrittel war die Spannung im ausverkauften Davoser Eisstadion spürbar. Der HCD verpasste das erlösende dritte Tor bei zwei Powerplay-Möglichkeiten. Da klärte Hughes gegen Marc Wieser (50.),  Matej Stransky (55.) und Andres Ambühl (56.) mirakulös. Zum Matchwinner avancierte allerdings sein Gegenüber. Aeschlimann behielt die Ruhe und Übersicht, auch in den letzten gut zwei Spielminuten, als die Kanadier mit sechs Feldspielern vehement den Ausgleich anpeilten. Der HCD-Goalie parierte während der ganzen Partie 28 Schüsse. Verdientermassen wurde er nach Spielschluss als bester Akteure des HCD ausgezeichnet.

Davos hat es nun in den eigenen Händen beziehungsweise auf den eigenen Stöcken, den Gruppensieg zu erringen. Dazu ist am Mittwochabend gegen Sparta Prag ein Sieg erforderlich. Die Kanadier hingegen müssen als Gruppenletzter in die Viertelfinals. Abschreiben sollte an sie aber noch lange nicht. Aus der gleichen Ausgangslage sicherte sich das Team Canada 2016 doch noch den Gruppensieg.

Text: Spengler Cup - Onlineredaktion Foto: Keystone