Stacy Roest, bis heute «All-Time Points»-Leader des Team Canada am Spengler Cup, kehrt in neuer Funktion nach Davos zurück. Der 51-Jährige ist als stellvertretender General Manager des 16-fachen Turniersiegers für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich.

Ende November bereiste Roest im Auftrag von Hockey Canada die Schweiz, um potenzielle Spieler für den Spengler Cup zu sichten. Auf seinem intensiven Programm standen sechs National-League-Partien in sechs Tagen – begleitet von zahlreichen Gesprächen mit möglichen Kandidaten. Das Scouting-Handwerk hat Roest in der NHL perfektioniert: Zwölf Saisons lang arbeitete er bei den Tampa Bay Lightning als Assistant General Manager und als Verantwortlicher des AHL-Farmteams Syracuse Crunch.

Erinnerungen an den Spengler Cup sind unvergesslich

Als Hockey Canada ihn anfragte, ob er in diesem Jahr als GM-Assistent mitwirken wolle, musste Roest nicht lange überlegen. Sechsmal lief der langjährige Lakers-Stürmer am Spengler Cup für Kanada auf; bei seinem Debüt 2003 holte er gleich den Titel. Mit 8 Toren und 16 Assists in 27 Partien ist er bis heute der punktbeste Kanadier in der Geschichte des Turniers. «Die Erinnerungen daran sind unvergesslich», sagt Roest und entsprechend gross ist die Freude über seine Rückkehr.

Zur Vorbereitung studierte er die Kaderlisten der National-League-Teams. Denn anders als in der NHL oder AHL arbeitet der GM des Team Canada jedes Jahr mit einer komplett neuen Ausgangslage. «Dort passe ich normalerweise ein bestehendes Team punktuell an. Für den Spengler Cup hingegen beginnen wir jedes Jahr mit einem leeren Blatt Papier.»

Kader-Nominierungen knapp vor Weihnachten

Nach sechs intensiven Tagen in Zürich, Lausanne, Zug, Kloten und Rapperswil zieht Roest ein positives Fazit: «Ich bin happy, wie sich das weisse Blatt langsam mit Namen füllt. Der Prozess ist spannend.» Konkrete Spieler verrät er noch nicht, doch über das Niveau der National League findet er klare Worte: «Im Vergleich zu meiner Zeit hat sich viel verändert. Das Level ist gestiegen, das Tempo ebenso. Die Spieler sind hervorragende Schlittschuhläufer – und ich habe einige sehr starke Torhüter gesehen.»

In den kommenden Tagen wird Hockey Canada den Trainerstab für den 97. Spengler Cup bekannt geben. Mit den definitiven Kader-Nominierungen will man jedoch bis zum letztmöglichen Zeitpunkt kurz vor Weihnachten zuwarten, da auch AHL-Spieler infrage kommen. Die grösste Herausforderung kennt Roest noch aus seiner aktiven Zeit: «Vor unserem ersten Spiel werden wir nur ein einziges gemeinsames Training haben. Das war schon als Spieler schwierig.»

Text: Spengler Cup-Onlineredaktion    Foto: Keystone