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Der Drache ist auf den Geschmack gekommen

24.9.2025, 10:00

Der Drache ist auf den Geschmack gekommen

Es sollte eigentlich nur eine Übergangssaison werden. Bereits vor der letzten Saison war klar, dass Roger Rönnberg neuer Trainer bei den Drachen werden wird. Kurz vor dem Spengler Cup trennte sich der Club dann von seinem damaligen Headcoach Patrick Emond und ersetzte ihn durch Lars Leuenberger, der eigentlich ebenfalls erst auf diese Saison als Assistent von Rönnberg zu Gottéron stossen sollte. Es war der Beginn einer turbulenten, aber ebenso erfolgreichen Phase, die am Spengler Cup in Davos begann. Und in diesem Jahr seine Fortsetzung finden soll.

Am 22. Dezember übernahm Leuenberger beim kriselnden Klub den Posten als Headcoach. Bereits am nächsten Tag gelang den Drachen ein 2:1-Auswärtssieg gegen den EV Zug. Den Heiligabend verbrachten Spieler und Staff im Kreise ihrer Familien. Am Morgen des 25. Dezember machte sich Gottéron als Elfter der Qualifikation im Mannschaftsbus von Freiburg auf den Weg nach Davos, wo die Mannschaft am Abend erstmals unter der Leitung ihres neuen Trainers trainierte.

Leuenberger appellierte bei seinen Spielern an die DNA von Fribourg-Gottéron, an die verschworene Gemeinschaft, in der jeder für jeden kämpft. Weiter habe er im Spiel einige Änderungen vorgenommen, sagt der gebürtige Ostschweizer aus Niederuzwil rückblickend. «Ich war überzeugt, dass wir eine gute Mannschaft haben und dass die Jungs noch immer Eishockey spielen können.» Bei seinen Schützlingen stiess Leuenberger auf offene Ohren. Und es gefiel dem Headcoach, was er von ihnen am Spengler Cup sah. «Wir spielten ein Eishockey, in dem es für die Gegner nicht einfach war, gegen uns Tore zu schiessen. Dazu gesellte sich wieder unsere bekannte Stärke: Fribourg ist eine Mannschaft, die den Puck gerne auf dem Stock hat. Wir wollen in der Offensivzone Dominanz kreieren und Puckbesitz haben, nicht blindlings aufs Tor schiessen, sondern die Offensivzeit zu unserem Vorteil nutzen. Diese Stärke muss mit konstanter Disziplin einhergehen, auf allen Linien und in jedem Spiel.»

Im Auftaktspiel des Traditionsturniers mussten die Freiburger am Stephanstag gegen den tschechischen Spitzenklub Dynamo Pardubice noch eine unglückliche 2:3-Niederlage nach Penaltyschiessen hinnehmen. Danach startete Leuenbergers Team jedoch einen beeindruckenden Siegeszug. Im Halbfinale bezwang Gottéron den Gastgeber Davos dank zweier Treffer in den letzten 252 Spielsekunden mit 4:2. Im Endspiel liessen die Freiburger beim 7:2-Erfolg über die erschöpften Straubing Tigers – die Deutschen bestritten bereits ihre fünfte Partie innert fünf Tagen, während Fribourg erst seine vierte in sechs Tagen absolvierte – nichts anbrennen.

Mit dem Sieg am Spengler Cup sicherte sich Gottéron den ersten Titelgewinn der Clubgeschichte. Auch für Lars Leuenberger war dieser Triumph ein Karrierehighlight: «Dieser Turniersieg bedeutet mir auch persönlich sehr viel. Hinter dem Spengler Cup steckt eine riesige, 100-jährige Geschichte. Als Kind verfolgte ich die Live- Übertragungen der Spiele im Fernsehen. Ab und zu war ich auch im Stadion. Über all die Jahre wurde der Traditionsanlass, der in der ganzen Eishockeywelt bekannt ist, Kult für mich. Den Spengler Cup nun selbst gewinnen zu dürfen – und das erst noch in jener speziellen Situation von Fribourg-Gottéron –, ist und bleibt für mich einzigartig.“

Initialzündung für eine starke zweite Saisonhälfte
Die gemeinsamen Tage in Davos erwiesen sich für Fribourg-Gottéron als äusserst wertvoll für den Teamgeist. Der sportliche Triumph verlieh den Spielern zusätzliches Selbstvertrauen. Der Gewinn des Spengler Cup wurde zur Initialzündung für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte: Ab Januar stellte Gottéron in der Regular Season die formstärkste Mannschaft der National League und schloss die Qualifikation auf Rang sechs ab. Im Playoff-Viertelfinale setzten sich die Freiburger in einer hart umkämpften Serie gegen den drittplatzierten SC Bern durch. Erst im Halbfinale fand ihre lange Saison ein Ende – nach einer dramatischen Best-of-Seven-Serie, die im entscheidenden siebten Spiel gegen Lausanne verloren ging.

Und nun soll die Titelverteidigung folgen
Gottéron hat sein Kader im letzten Sommer geschickt ergänzt. Mit dem Königstransfer Andrea Glauser, der aus Lausanne kam, und den beiden aus Zug geholten jungen Spielern Attilio Biasca und Ludvig Johnson konnten die Abgänge von Rafael Diaz, Dave Sutter und Mauro Dufner optimal kompensiert werden. 
Und an der Bande erfolgte das bestmögliche Upgrade. Roger Rönnberg zählt zu den Titanen des europäischen Trainerbusiness. Mit Schwedens U20-Auswahl wurde er Weltmeister, mit Frölunda feierte er in zwölf Jahren zwei Meistertitel und gleich vier Champions-League-Triumphe. Er gilt einerseits als strenger Taktiklehrer, strebt aber vor allem nach bedingungslosem Tempospiel. 
Lars Leuenberger wird in der Altjahrswoche in einer anderen Rolle nach Davos zurückkehren. Als Assistent, der für die Offensive zuständig ist. Nicht von ungefähr hofft er deshalb auf möglichst viele Tore, damit Fribourg die Titelverteidigung gelingt. Es soll nicht der einzige Titel in dieser Saison für Fribourg-Gottéron sein…

Quelle: Spengler Cup-Onlineredaktion (mit Auszügen aus dem Jahrbuch 2025, dass Ende November erscheinen wird)  Bild: Keystone

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